Regional einkaufen – Moral oder Notwendigkeit?

Alles wird teurer. Viele Menschen müssen heute jeden Cent zweimal umdrehen, um am Ende des Monats über die Runden zu kommen. Da bleibt oft nur der Weg zum Discounter – nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus purer Notwendigkeit.
Auf der anderen Seite stehen jene, die es sich leisten können, bewusst regional einzukaufen. Sie besuchen Wochenmärkte, Hofläden und kleine Metzgereien. Das hat viele Vorteile: Man unterstützt Betriebe vor Ort, bekommt oft bessere Qualität und trägt zu mehr Nachhaltigkeit bei.
Doch hier entsteht eine Spannung. Wer regional einkauft, betont gern die eigene Haltung – und blickt manchmal herablassend auf jene, die darauf verzichten müssen. Dabei wird leicht übersehen, dass regional einkaufen ein Privileg ist. Nicht jeder hat das Geld dafür.
Ein Blick zurück zeigt, dass das Einkaufen früher ohnehin ganz anders aussah. In den 1960er- und 70er-Jahren gab es in fast jedem Dorf kleine Läden. Beim Bäcker holte man das Brot, im Kolonialwarenladen gab es Zucker, Mehl oder Seife, manches auch „anschreiben“ ins Haushaltsbuch, wenn das Geld knapp war. Frisches Obst und Gemüse stammte oft aus dem eigenen Garten oder kam saisonal von Bauern in der Umgebung. Wollte man mehr Auswahl oder Spezialitäten, musste man selten, aber gezielt in die Stadt fahren. Discounter, wie wir sie heute kennen, existierten damals noch nicht.
Heute ist die Situation umgekehrt: Discounter sind flächendeckend da, kleine Dorfläden fast verschwunden. Regional einkaufen ist möglich – aber oft teurer und für viele ein Luxus.
Am Ende geht es also nicht um „richtig“ oder „falsch“. Regional einkaufen ist eine gute Sache – aber keine Pflicht. Moralische Überheblichkeit hilft niemandem. Wichtiger wäre, Wege zu finden, wie regionale Produkte für mehr Menschen bezahlbar werden. Denn erst dann wird aus einem Privileg ein gemeinsamer Standard.
Bild KI mit Annäherung an den Edeka Laden in Silwingen
Tante Emma Laden 

So in etwa konnte man sich den Edeka Laden von Phillips Annachen und Maria vorstellen. Das Fenster noch ein wenig mehr nach links . und die Decke nicht ganz so hoch. Und vom kleinen engen Flur n den Laden kommend, den man durch die Haustür betrat, stand man direkt vorm kleinen Verkaufstressen. Becco für 1Pfennig waren für uns damals der Renner wenn wir kaufen geschickt wurden.
Grafik KI

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