Volkstümliches #Brauchtum! Zum Gründonnerstag

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Volkstümliches #Brauchtum!
Der Gründonnerstag, auch bekannt als Hoher Donnerstag, heiliger Donnerstag, weißer Donnerstag oder Palmdonnerstag, ist der fünfte Tag der Karwoche. An diesem besonderen Tag erinnern sich die Christen an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen zwölf Aposteln, das am Vorabend seiner Kreuzigung stattfand.
Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag. Der Karfreitag und der Karsamstag sind Teil des sogenannten Osterfastens, das erst am Samstagabend sein Ende findet.
Der Ursprung des Namens Gründonnerstag ist umstritten und nicht vollständig geklärt. Der Wortbestandteil „Grün-“ hat wahrscheinlich nichts mit der gleichnamigen Farbe zu tun, sondern leitet sich vom mittelhochdeutschen Verb „grînen“ ab, was so viel wie „weinen“ bedeutet. In früheren Zeiten wurden an diesem Tag die öffentlichen Büßer, auch als „Weinende“ oder Grüne bezeichnet, wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen. Der volkstümliche Name Gründonnerstag ist seit dem Hohen Mittelalter belegt. Die Herkunft des Namens (lateinisch „dies viridium“) bleibt rätselhaft, aber möglicherweise geht er auf den Brauch zurück, an diesem Tag grüne Frühlingskräuter zu genießen. Diese Tradition sollte nach dem langen Winter Gesundheit und Fröhlichkeit bringen und verweist vielleicht auf ein älteres, christianisiertes Frühlingsritual.
Ab dem Gründonnerstag verstummen die Kirchenglocken, es sei denn, im Dorf ist jemand verstorben. Die Glocken „sind in Rom“ und kehren erst am Ostersonntag wieder zurück.
Am Gründonnerstag wurde traditionell gepflanzt und ausgesät, was grünen sollte. Die an diesem Tag gesäten Kräuter und Pflanzen gelten als widerstandsfähig. Die Heilkräuter, die an diesem Tag gesetzt oder gesät werden, sollen eine starke Heilkraft besitzen. In vielen Regionen finden Umzüge mit Ratschen und Klappern statt, deren Lärm die in der Karwoche schweigenden Kirchenglocken ersetzt. Dieser Brauch diente wohl auch dazu, Dämonen und böse Geister zu vertreiben.
In alten Zeiten war der Gründonnerstag ein besonderer Tag für die Begleichung von Zinsen und Schulden. Die Gläubiger nahmen oft Hasen und Eier als Zahlungsmittel an.
Die Eier, die an diesem Tag gelegt wurden, galten als besonders heilkräftig. Ebenso das an Gründonnerstag geweihte Salz. Daher verwendete man sie mit Vorliebe als Ostereier. Diese Eier sollten niemals faulen und mit zuverlässiger Gewissheit vor Gewittern, Feuersbrünsten, Krankheiten und Zauberei schützen. Um diese schützende Rolle zu erfüllen, legte man sie auf das Fenstersims, in einen Türwinkel oder fügte sie sogar ins Mauerwerk ein.
Bis ins Mittelalter kochte man die Eier gleich, um sie länger haltbar zu machen und besser transportieren zu können. Möglicherweise liegt hier der Ursprung unserer hartgekochten Ostereier.
Am Gründonnerstag durfte man früher auch die nun wieder „grünen Wiesen“ nicht betreten. Der Feldhüter setzte diese Verbote damals durch.
Es heißt: „Am Gründonnerstag und Karfreitag Regen, gibt selten Erntesegen.“ Und wenn der Gründonnerstag weiß ist, wird der Sommer sicher heiß.

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