Die Flandernstraße, auch bekannt als „Krumme Meil“

Allgemeine Informationen! Da ist noch einiges offen
Die Flandernstraße, auch bekannt als „Krumme Meil“, war Teil eines Handelsnetzes zwischen Flandern und Lombardei. Sie führte von Städten wie Brügge und Gent über den Gotthard-Pass und über das Elsass zum Saar-Tal. Die Route umging Rheinmautgebühren, indem sie von Strasbourg über Saverne und das Saar-Tal nach Saarbrücken, Saarlouis und Wallerfangen führte. Sie kreuzte den alten Salzweg. Der Weg setzte sich Richtung Mosel fort und erreichte Remich, Schengen.
Überblick – Was war der Flandernweg / die Flandrisch‑Lampartische Straße?
Vom 11. Jh. bis ins 18. Jh. verband diese Fernhandelsroute die großen Tuch‑ und Metallmärkte Flanderns (Brügge / Gent) mit Oberitalien (Mailand, Lombardei). Um die teuren Rheinzölle zu umgehen, wich sie bei Straßburg ins Saar‑ und Moseltal aus; deshalb nannte man den Abschnitt zwischen Straßburg und dem Moselknie bei Sierck‑les‑Bains auch „krumme Meil“ oder schlicht Flandernstraße.
Verlauf im Saarland bis Remich / Schengen
StreckenabschnittMarkante Punkte (heute)Kurzbeschreibung
Grenzübertritt F–D
Sarreguemines → Güdingen → Alt‑Saarbrücken
Von Sarrebourg kommend folgte die Straße der Blies bis zur Saar. In Alt‑Saarbrücken kreuzte hier schon eine Fernroute Paris – Oberrhein – Mainz.
Saar‑Tal
Völklingen – Bous – Saarlouis
Bequeme Taltrasse; in Saarlouis nutzte man die Furt/Fähre bei Roden.
Wallerfangen‑Raum
Lisdorf – Wallerfangen – Ittersdorf
Hier teilt sich der Weg in drei erkennbare Varianten (s. unten).
Obere Saar – eher kein Teil der Flandernstraße, später eine Route der Lütticherstraße
Merzig – Mettlach – Saarburg
Schlängelte sich weiter flussauf, ehe sie bei Konz ins Moseltal einschwenkte.
Mosel‑Abschnitt, zwei Übergänge
Nennig – Remich – Schengen
Ab Nennig lief der Flandernweg meist auf der Moselterrasse; der Zollpunkt Remich war letzter saarländisch‑luxemburgischer Kontenpunkt, Schengen markiert den historischen Grenzübergang nach Lothringen/Lux.
Die drei Routenvarianten um Wallerfangen
Talroute (Saarufer‑Trasse)
Roden – Lisdorf‑Niedtal–Vaudrevange
Kürzeste Strecke für schwere Fuhrwerke; hochwassergefährdet.
„Krumme Meil“ (Hochuferweg)
Lisdorfer Plateau – Ittersdorf – Oberlimberg
Umging Sümpfe und Zollstellen; gut erhaltene Hohlwege und Feldraine sichtbar. citeturn10search2
Westliche Hangroute
Felsberg – Siersburg – Wallerfangen‑Stadtberg
Wurde v. a. in unsicheren Zeiten genutzt: besser zu verteidigen, weniger Feuchtigkeit.
Wichtige Kreuzungen mit älteren Handelswegen
Querender Altweg
Salzweg (Lothringer Salz nach Rhein)
Pachten‑Furt über die Saar
Führte das begehrte Salz aus den Salinen von Marsal/Vic‑sur‑Seille ostwärts; kreuzte hier sowohl Wasser‑ als auch Landweg.
Île‑de‑France – Verdun – Oberrhein‑Straße
Alt‑Saarbrücken
Nord‑Süd‑Relation Paris – Rhine; machte Saarbrücken zu einem mehrsträngigen Knoten.
Römerstraße Metz – Mainz (später Heer‑/Hohe Straße)
Diente als Höhenweg über Hunsrück
 
Handelsgüter, Verkehr & Bedeutung
  • Hauptfracht Richtung Norden: lombardisches Seiden‑ und Wolltuch, Gewürze, italienische Edelmetalle.
  • Hauptfracht Richtung Süden: flandrische Tuche, englische Wolle, Rhein‑Wein, Eisenwaren aus der Saar‑ und Moselregion.
  • Durchschnittlich 20–30 km Tagesleistung; Fuhrwerke bevorzugten die Talroute, Saumpferd‑Karawanen nutzten die „Krumme Meil“.
  • Der Weg begünstigte das Aufblühen von Marktsiedlungen wie Wallerfangen und später der Festungs‑ und Garnisonsstadt Saarlouis. citeturn10search4
 
Hinweise für heutige Spurensuche
  • Hohlwegreste der krummen Meil sind zwischen Ittersdorf und Oberlimberg im Wald noch deutlich sichtbar.
  • Im Historischen Museum Wallerfangen findet sich ein Reliefmodell, auf dem Salzweg und Flandernweg eingraviert sind; Tafeln am alten Markt geben Erläuterungen.
  • Zwischen Remich und Schengen verläuft ein markierter Themenpfad („Route des Vins et du Flandernweg“) auf dem Moselhang.
Ist möglicherweise eine Abbildung von Karte und Text
 
 
 
 
 

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