Mettlacher Salzquellen

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Schon in sehr früher Zeit wird uns von einer Salzquelle in Mettlach berichtet, welcher der Abt Nizzo II. (vor dem Jahre 1095) seine besondere Sorgfalt widmete.
Das im Bereich des Klosters Mettlach eine Solquelle vorhanden war erfährt man erst im Jahre 1221, in dem es diese zur weiteren Ausnutzung verpachtet. Schon vorher, im 6 und 9 Jahrhundert, kann das Kloster neben den erwähnten Bezügen aus dem Seilletal (Saulnois.) zusätzlich Salz beim Kloster gewonnen haben. Sicherheit in dieser Frage könnten aber nur archäologische Ausgraben geben.
Überlieferungen nach soll Mettlachs Schutzpatron Lutwinus Kranke mit dem Wasser geheilt haben, ebenso sein Nachfolger, Abt Nizu.
In der Chronik wird die Quelle als „causa honoris loci et utilitatis fratrum“ bezeichnet, als die Ursache der Berühmtheit des Ortes und Quelle des Nutzens für die Abtei. Über 200 Jahre später verzichten Simon (von Joinville ) von Montclair, durch Heirat, und seine Ehefrau (Ermengarde de Montclair) zu Gunsten des Klosters Mettlach auf die Salzquelle, da ihnen kein Recht daran zustehe. Drei Jahre später erhält die Salzquelle Simon von Joinville auf Lebenszeit als Lehen mit dem Recht, die nötigen Gebäude bei der Quelle aufzurichten. In dieser Urkunde erfahren wir auch erstmals die Lage der Quelle: im Klostergarten.
Genannt wird sie noch einmal bei der Neufestlegung des Marktes im Jahre 1279, der nach einer Übereinkunft mit den Herren von Montclair nunmehr in dem Baumgarten am Fuße des Johannisberges bei der Salzquelle stattfinden soll.
Tatsächlich war diese gewerbliche Nutzung der Salzquelle in Vergessenheit geraten, auch wegen der Verminderung des Salzgehaltes. Denn 1785 wird die Quelle neu entdeckt, worüber der Trierer Statthalter Domdechant Baron von Kerpen an den Kurfürsten berichtet. Die Versuche sind in aller Heimlichkeit geschehen. Eine Probe davon schickt Kerpen mit ein. In seinem Exposé rät von Kerpen an, nichts von dieser Entdeckung publik zu machen, bis größere Proben über die Ergiebigkeit der Quelle und deren Salzgehalt gemacht sind.
Unabhängig vom Ausgang stellt die Salzquelle ein Mittel dar, um den derzeit noch hohen Preis des lothringischen Salzes zu senken.
Die kurtrierische Regierung reagiert prompt auf den Brief von Kerpen und erwartet einen detaillierteren Bericht (Akten im Bistumsarchiv Trier). Leider vernehmen wir nichts weiter über die Entwicklung dieser Salzangelegenheit, sei es aufgrund des Todes von Kerpen oder aufgrund der umstürzenden politischen Ereignisse.

1855 ließ Eugen Boch die Salzbadquelle im Park der Abtei wieder ausgraben. Und stellte das Wasser kranken Mitarbeitern zur Verfügung.
1880: Bei Mettlach entspringt in dem Taunus-Quarzit eine schwache Salzquelle, welche bereits im dreizehnten Jahrhundert bekannt gewesen und zeitweise auch zur Gewinnung von Salz benutzt worden ist. Sie ist in Holz gefasst, 8 Meter ‚tief und wird gegenwärtig für „eine kleine Badeeinrichtung, die der Besitzer der dortigen Fayencefabrik hauptsächlich für seine Arbeiter eingerichtet hat, verwendet. Der Gesamtgehalt an festen Bestandteilen wird
zu 2.1 Prozent angegeben, vorzüglich aus Chlornatrium und Chlorcalcium bestehend, weniger aus Chlormagnesium und schwefelsauren Kalk.

Weitere chronologische Daten zu den Mettlacher Salzquellen: Im Jahr 1909 wo eine Salzquelle, 70 Schritt von der Saar entfernt gefasst worden ist, welche bei der Untersuchung im Jahre 1925 einen geringen Salzgehalt auswies, ohne das ihre geringe Ergiebigkeit zu einer Benutzung hätte Veranlassung geben können.

Mannheimer General-Anzeiger 13 Mai 1924
…stieß man auf dem Besitz der Frau Dr. Roger von Boch auf eine neue Salzquelle, die unter dem Namen Abtei-Quelle G.m.b.H. ausgegeben und in den verkehr gebracht werden soll.

Laut Kell soll das Wasser der Quelle seit 1924 besonders präpariert und als Erfrischungs- und Heilwasser unter dem Namen Abteiquelle Mettlach versandt worden sein.

Die heutige Firma Oswald Getränkefachhandel wurde im Jahr 1932 unter dem Namen Vertriebsgesellschaft Abteiquelle Mettlach gegründet.
Die Betriebsstätte befand sich im Salzbad von Mettlach, das sich im Zentrum von Mettlach befindet und bis heute der Ursprungsort mehrerer Wasserquellen ist. Eine dieser Quellen zeichnet sich durch einen hohen Salzgehalt aus, wie bereits ihr Name verrät. Doch auch eine andere Quelle erwies sich aufgrund ihrer Mineralisierung als ideal für die Abfüllung von Mineralwasser und Limonade, die den Haupteinnahmebereich des Unternehmens darstellten.
Das Mineralwasser wurde unter dem Namen Abteiquelle und die Limonade unter dem Namen Jogura vertrieben.
Im Jahre 2011 kam es durch eine Kommunalpolitikerin der Freien Bürger Mettlach zu folgendem Vorschlag: „Die bereits gefasste Mettlacher Salzbad-Quelle wieder aus der Finsternis zu holen und in einem Brunnen fließen zu lassen“
Die Quelle soll salzhaltiger als die Quelle in Bad Kreuznach sein.
Ihr Name lebt in der Salzbad-Terrasse, der Salzbad-Passage und sogar in der Tiefgarage weiter, wo sie „gefangen“ ist.
Bei der Umgestaltung des Marktplatzes sollte das doch mit Förderungen möglich sein.
Das staatliche Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten Saarbrücken soll im Jahr 1971 eine Mindestgehalt an Salzen, der für die Bezeichnung ‚Sole‘ benötigt wird, festgestellt haben. Fünf Jahre später bestätigten das Wissenschaftler des Fresenius-Instituts.
Im Artikel wird noch erwähnt das alte Mettlacher sich noch an die alte Abfüllstation erinnern. Und während des Zweiten Weltkrieges wurde das Wasser abgekocht und Salz gewonnen.
Quellen:
Dr. Leo Gard, Die Salzquelle von Mettlach und ihre Geschichte –
Hartmut MÜLLER, Die Mettlacher Güterrolle, in: Zs. f. d.Gesch. d. Saargegend 15 (1965). S. 110-146. –
Theo RAACH, Kloster Mettlach/Saar und sein Grundbesitz. –
geologische Specialkarte Preussen und den Thüringischen Staaten.
Gradabtheilung 80, No. 32.Blatt Merzig.BERLIN.
Verlag der Simon Schropp’schen Hof-Landkartenhandlung188 –
–Verhandlungen des Naturhistorischen Vereines der preußischen Rheinlande und Westphalens 1861…, Band 18 –
https://www.getraenke-oswald.de/historie –
Das schöne Mettlach von C. Conrath 1938
SZ

 

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