Das Saargauer Grabensystem Zusamenfassung.

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( Wie dann nach dem Krieg dort verfahren wurde müsste man in den Zeitungen recherchieren. Auf jeden Fall existiert das Grabensystem noch und sicher ausgedehnter als früher) )
Unter preußischer Herrschaft setzte ab etwa 1820 die Industrialisierung auch am Unterlauf der Saar ein, was zu intensiven Eingriffen in die saisonal schwankenden Wasserstände führte. Das Hauptziel war die Sicherstellung einer Mindestwassertiefe. Allerdings handelte es sich nicht um einen umfassenden Ausbau zur Wasserstraße, sondern um Maßnahmen wie die Freihaltung der Fahrrinne und den Bau von Buhnen.
Vor diesen Regulierungen um pflegte die Saar jeden Winter seine Ufer zu verlassen und bildete dadurch ein fruchtbares Wiesental von Mechern bis Schwemlingen, die Saargauer Wiesen, das frühere Rückgrat der Saargauer Viehwirtschaft.
Also wurde das Grabensystem damals eher als Bewässerung genutzt.
Melioration. Solche Maßnahmen sind zum Beispiel die Be- oder Entwässerung, Drainierung, Regulierung von Wasserläufen, Eindeichung von Überschwemmungsgebieten und die Urbarmachung von Ödland.
Grob gesagt um 1850 wurde in dieser Richtung im Kreis Merzig viel unternommen.
Auch schon Fellenberg entwässerte die Besseringer Wiesen, die sich heute auf der linken Saarseite befinden, udn verlegte Drainagerohre die von V&B gefertigt wurden.

Auch der Reichsarbeitsdienst nahm sich den Saargauer Wiesen an.
Das RAD LAGER Hilbringen entwässerte die 195ha großen Ballerner Saarwiesen. Anlegen von Drainagen und Gräben. Und legte 11km Wirtschaftswege dort an.

Es dient auch dazu das Wasser das aus dem „Helt“ geregelt in die Saar zu leiten. Helterbrunnen
Quelle hauptsächlich „Statistik und Verwaltung des Kreises Merzig im Regierungs-Bezirke Trier von 1815 – 1864“ C. von Briesen und auch Dr. Anton Jacob Mondorf.
Auch im Landesarchiv befindet sich Material zu Entwässerungsmaßnahmen im Kreis Merzig
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Die Saargauer Wiesen – ein Stück Heimatlandschaftt – Streifzug durch die „grüne Au“ und ihre Geschichte von Dr. A. Jacob (Mondorf) 3. Juli 62
(Saargauer Grabensystem)
Vom Unterlauf des Dörrbaches an der Dörrmühle bis zur Schwemlinger Au wohl fünf bis sechs km in der Länge erstreckte sich der große grüne Plan der Särkofer Wiesen, der früher mehr noch wie heute das Rückgrat der Saargauer Viehwirtschaft war.
In den vergangenen Jahrhunderten, als die Luzene und andere Futterpflanzen noch wenig angebaut wurden, hatten die Wiesen als Futtergrundlage für Zug- und Nutzvieh eine unvergleichlich größere Bedeutung als heute.
Da hatten nicht nur die im Saartal gelegenen Dörfer des Särkof“ ihre Anteile an dem großen Wiesenkomplex, auch die mehr abgelegenen Dorfschaften in der umliegenden Höhenlandschaft legten Wert darauf an dem reichen Heuertrag der ausgedehnten Saarwiesen teilzuhaben.
Nach einer Aufstellung aus dem Jahre 1623 zum Beispiel hatten Anteil an den Saargauer Wiesen auch die Ortschaften Merzig, Bietzen, Menningen, Harlingen und Bachem. Auch die Gemeinde Silwingen erhob Anspruch auf einen Teil der Särkofer Wiese und führte jahrhundertelang einen Prozeß wegen des Weidstriches im Herbst.
In der sogenannten Feudalzeit vor der Französischen Revolution hatten die im Saargau begüterten Grundherren auch größeren Wiesenbesitz hier, so der Kur- fürst von Trier, der Abt von Mettlach, die Herren von Baldringen, von Mont- clair, von Haracourt, von Niedbrück u. a. Laut Aussage der Schöffen auf dem Jahrgeding (Dingtag) von 1561 waren die armen Leute“, die hörigen Bauern, gehalten, das Heu des Grundherrn im Saargau zu mähen, zu hausten und einzufahren. Dann waren sie aller Fronen ledig.
Von einem eigentümlichen Brauch wird aus Schwemlingen berichtet. Dort durfte aus einer Wiese der Abt von Mettlach eine Fuhre Heu nach Willkür laden und abfahren lassen. Der von zwei Pferden. gezogene Wagen musste aber in einem Anzuge über den quer vor die Vorderräder gelegten Wiesbaum gehen, widrigenfalls der ganze Wagen mit Ladung und Gespann dem Kurfürsten von Trier zufiel.
Da die Wiesen den ganzen Heuvorrat für den Winter lieferten, wurden sie einige Zeit vor der Ernte für den Weidebetrieb geschlossen. Der Beginn der Mahd wurde gewöhnlich um Johannistag mit der Schelle bekanntgemacht. Wer dann mit seiner Ernte in Verzug blieb, musste es sich gefallen lassen, daß sein Heu von den Gespannen der Nachbarn überrollt und in den Boden ge- drückt wurde. Nach der zweiten Ernte, der Grummeternte, wurden Wiesen. freigegeben für die Weide. Bis Allerheiligen tummelte sich das Vieh auf der Herbstweide.
Heute ist auch in der Wiesen und Weidewirtschaft vieles anders geworden.
Durch Zusammenlegung und Dränagearbeiten sind die Nutzunmöglichkeiten verbessert worden. Einzelne Teile des großen Komplexes wurden umgearbeitet und für den Getreideanbau geschlossen. Infolge des vermehrten Anbaues von Feldfutterpflanzen sind Wiesen nicht mehr in dem Ausmaß wie früher die Futtergrundlage Viehwirtschaft. Das Überangebot von Futter aus den vergangenen Jahren hat sogar dazu geführt, dass gutes Wiesengelände mit Pappen aufgeforstet wurde, kann es geschehen, dass eine ausgesprochen gute Wiesenlandschaft sich nach und nach und nach in Wiesen-, Wald- und Ackerlandschaft verwandelt.

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